«Digitalisierung erfordert ein neues Mind-Setting»
SIW ist die erste digitale Höhere Fachschule der Schweiz und vermittelt ihren bereits über 400 Studierenden mit dem einzigartigen Lehr- und Lernkonzept «alpha-learning» zukunftsträchtige digitale Kompetenzen. Am 21. November 2020 begrüsste SIW 160 neue Studierende am digitalen Welcome Day. Es herrschte Aufbruchstimmung.
Die erste digitale Höhere Fachschule SIW der Schweiz bietet seit dem 1. Februar 2018 Lehrgänge in den Bereichen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik und technische Informatik an. Am 21. November starteten 160 neue Studierende bei SIW, damit vertrauen bereits über 400 Studierende dem Modell. Was zeichnet SIW als Bildungsinstitut aus?
Rolf Böhm, Schulleiter SIW: Familie, Kollegen, Freizeit und eine Weiterbildung für einen «höheren» Beruf zu organisieren, ist nicht einfach. SIW hat darum ein Lehr- und Lernkonzept entwickelt, das diesen Bedürfnissen gerecht wird: Mit «alpha-learning®» bietet SIW eine Mischung aus virtuellem Klassenzimmer, Selbststudium und Präsenzunterricht bei zugleich individueller Betreuung der Studierenden. Nach nunmehr fast drei Jahren Schulbetrieb zeigt sich immer mehr, dass unser «agiles» Modell sich besonders gut eignet für Menschen, die Familie haben, die unregelmässig arbeiten, die geografisch nicht zentral wohnen und sich dennoch effizient weiterbilden wollen.
SIW nutzte mit «alpha-learning» schon lange vor den coronabedingten Schutzmassnahmen digitale Unterrichtsmethoden. Wofür genau steht «alpha-learning»?
Dieser Begriff steht für ein Lehr- und Lernkonzept, das die digitalen Möglichkeiten optimal nutzt. Viel denken bei digitaler Schule an eine Videokonferenz. Dabei wird vergessen, dass «digitale Schule» aus weit mehr als nur Videokonferenzen besteht. Der Unterricht in einer digitalen Schule muss ganz anders gestaltet werden als in einer «traditionellen» Schule. Schule 4.0 bedeutet nicht nur, die pädagogischen Methoden der Schule 2.0 digital abzubilden und mit eBooks statt gedruckten Büchern zu arbeiten. Schule 4.0 bedeutet ein Umdenken und die Rückkehr zum freudvollen Lernen aus eigenem Antrieb. SIW, die erste digitale Höhere Fachschule der Schweiz, setzt diesen Anspruch in ihrem innovativen Lernkonzept «alpha-learning» um.
«Dank der Digitalisierung kommt die Schule zum Lernenden und nicht umgekehrt, die Schule passt sich dem Leben des Lernenden an.»
Innovation ist bei SIW ja Programm. So nahm SIW bereits im November 2019 den neuen Fachausweis Cyber Security Specialist ins Ausbildungsangebot auf.
Der neue Fachausweis Cyber Security Specialist richtet sich an Berufspraktiker/innen mit Erfahrung auf dem Gebiet der Informations- oder Cybersicherheit. SIW hat sich als erstes Weiterbildungsinstitut der Schweiz des anspruchsvollen Themas angenommen. Die Ausbildung ist praxisorientiert, so findet der Unterricht mehrheitlich in einem Hacking-Lab statt, in welchem die Studierenden unter anderem simulierte Angriffe abwehren.
Seit diesem Jahr bietet SIW mit dem Lehrgang Technische Kaufleute mit eidg. Fachausweis und dem «Handelsdiplom SIW für die digitale Wirtschaft» zudem zwei weitere neue Studienrichtungen an. Was ist das Besondere an diesen Lehrgängen?
Der Lehrgang Technische Kaufleute mit eidg. Fachausweis richtet sich an alle, die eine eher technische Berufslehre und nicht das typische KV abgeschlossen haben, aber in ihrem Unternehmen betriebswirtschafliche Aufgaben und/oder Führungsaufgaben übernehmen möchten. Die Ausbildung ist daher breit ausgerichtet. Der Lehrgang zum anerkannten «Handelsdiplom SIW» wiederum vermittelt die Fähigkeiten, die in der digitalen Wirtschaft von den Mitarbeitenden bei den kaufmännischen Arbeiten benötigt werden. Der Lehrgang orientiert sich an den aktuellen Bedürfnissen der verschiedenen Branchen. Wir vermitteln nicht nur, wie heute in den Unternehmen gearbeitet wird, wir verwenden im Unterricht selber modernste Lehr- und Lerntools. Auch diese beiden SIW-Lehrgänge erfreuen sich grosser Nachfrage.
Warum sind Ihnen die Kompetenzen für die Digitalisierung so wichtig?
Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: Wie war das, als wir Laufen lernten? Mussten wir da auch zur Schule, mussten wir eine Prüfung ablegen, haben wir ein Script erhalten, musste ein Lehrplan erstellt werden, mussten die Lehrer ein Studium absolvieren? «Natürlich nicht!», werden Sie sagen. Wir haben aus reiner Neugier und mit viel Üben gelernt. Als Erwachsene lernen wir anders, insbesondere in der Weiterbildung. Wir begeben uns in ein Schulzimmer und hören dort einem Lehrer mehr oder weniger motiviert zu, der uns sagt, was wir zu tun haben. Wir erhalten dazu ein Buch mit exakt dem Inhalt, den wir benötigen, um die nachfolgenden Prüfungen zu bestehen. Unsere Neugier, unser Interesse gilt nicht mehr dem Inhalt, sondern dem Abschluss. Die Digitalisierung bietet die Chance, das Lehren und Lernen wieder dahin zurückzuführen, wo es herkommt: nämlich zurück zur Neugier und zum Spass am Lernen. Dank der Digitalisierung kommt die Schule zum Lernenden und nicht umgekehrt, die Schule passt sich dem Leben des Lernenden an. So ist es dank ausgefeilter Technik möglich, die Lerneinheiten wie bei SIW in virtuellen Schulzimmern durchzuführen, ohne bei der Qualität Abstriche machen zu müssen.